
C l a u d i o V i s c a r d i


Claudio Viscardi
Der Künstler wurde in Chur geboren und wuchs in Davos, Tarasp und Chur auf. Nach Arbeiten an Restaurationsprojekten in Graubünden verliess Viscardi die Schweiz mit 20 Jahren, um sich ausschliesslich seiner künstlerischen Laufbahn zu widmen.
Nach Aufenthalten in Rom, Amsterdam und London nahm er Wohnsitz in Dublin, Irland. Später zog er auf die idyllische Halbinsel Beara im Südwesten Irlands. Von dort aus bestreitet er seit vielen Jahren ein umfangreiches Ausstellungprogramm im In- und Ausland.
Seine zuvor bei den Restaurationsarbeiten erworbenen Kenntnisse kommen auch in seinen eigenen Werken zum Tragen. Seine selbstentwickelte Technik besteht aus einem Semi-fresko auf Leinwand. Die selbst hergestellten, natürlichen Pigmentfarben werden auf den noch feuchten Untergrund, bestehend unter anderem aus fein geriebenen Cararra Marmor, aufgetragen.
Die Pigmente bestehen teilweise aus Bündner Mineralien wie Bergkristallen oder Granit. Auch werden halbedle Mineralien verwendet wie zum Beispiel Lapis Lazuli oder echter Zinnober. Auch edles 24 Karat Gold und Diamantpulver sind einbezogen. Mit dem Diamantpulver entstehen beispielsweise die glitzernden Sterne in einem dunklen Nachthimmel.
Claudio Viscardi ist international tätig. Zum Beispiel stellte er bis Januar 2015 im Emirates Palace in Abu Dhabi aus und bestritt auch eine umfassende Ausstellung im Museum Eichstatt, Deutschland. Eine grosse Ausstellung fand im Museo Moesana, Palazzo Viscardi, in seinem Herkunftsort San Vittore im italienischen Graubünden statt.
Künstlerischer Werdegang
Ausbildung und professionelle Erfahrungen
Wie seine Vorfahren aus dem Misox – Claudio Viscardi entstammt der gleichnamigen Dynastie der Baumeister und Architekten, die im 17. Jahrhundert im süddeutschen Raum berühmte Bauwerke schufen – verliess der Kunstmaler als junger Mann Graubünden. Vor mehr als drei Jahrzehnten fand er in Irland eine neue Heimat und etablierte sich dort als Kunstmaler.
Seine künstlerischen Lehrjahre absolvierte Viscardi vorerst als Restaurator von Wandbildern unter anderem im Kloster von Müstair. Mit der erworbenen Kenntnis altmeisterlicher Frescomalerei begann er danach seine eigene Tempera-Malerei auf Leinwand zu erproben. In dieser eher seltenen und auch anspruchsvollen Maltechnik stellt der Maler eigenhändig seine Malmittel aus Pigmenten und Kasein her und malt so direkt auf einen nassen Kreidegrund. Viscardi ist in dieser Hinsicht als altmeisterlich einzustufen. Ein Signal aus der Antike
Seit Jahrzehnten hat Viscardi sein Malmotiv, das er seit Anbeginn variiert und intensiviert. Es sind dies konstruktive Architekturansichten in archaischer Umgebung, zumeist Berg- oder Küstenlandschaften und Wolken.
Die Malweise ist zwar naturalistisch-perspektivisch, der Bildaufbau indes multiperspektivisch, surrealistisch. Imaginäre Räume entstehen durch verschiedene perspektivische Fluchtpunkte innerhalb eines Bildes. Die Spannung zwischen strenger, idealisierter Architektur und organischer Natur prägt das Bildgeschehen, der Gegensatz also von amorphen zu symmetrischen Formen.
Der Mensch erscheint, wenn überhaupt, als mythologisches Signal aus der Antike – Skulpturen auf Sockel oder Säulen, konturenhaft, körperlos. Daraus resultiert eine Illusionsmalerei, wie sie heute nur noch in der Van-Kelen-Schule in Brüssel gelehrt wird, die aber auch Tendenzen der jüngsten Gegenwartskunst berührt, wie sie etwa von Lucy McKenzie betrieben wird.

Auch die Vorfahren des Künstlers waren schon berühmt...

Giovanni Antonio Viscardi, Oberhofbaumeister am bayerischen Hof
und kaiserlicher Hofober- und Landbaumeister
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Viele seiner Vorfahren, wie sein Großvater Giovanni Antonio oder sein Urgroßvater Bartolomeo, arbeiteten nachweislich seit Mitte des 16. Jahrhunderts als Maurermeister, Stadtwerkmeister oder Baumeister nördlich der Alpen.
Als Kirchenbaumeister erlangt Antonio Giovanni Viscardi den Höhepunkt seines Wirkens.
Das Hauptwerk dieser Phase stellt die Wallfahrtskirche Mariahilf zu Freystadt in der Oberpfalz dar.
1702 wurde Giovanni Antonio Viscardi mit dem Weiterbau von Schloss Nymphenburg betraut. 1706 wird Giovanni Antonio Viscardi durch die Kaiserliche Administration in Bayern zum Oberhofbaumeister am bayerischen Hof und im Jahr 1713 zum kaiserlichen Hofober- und Landbaumeister ernannt.
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Dreifaltigkeitskirche
München
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Bürgersaal
München

Wallfahrtskirche
Maria-Hilf, München

Dreifaltigkeitskirche
München
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Dreifaltigkeitskirche
München
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